Einen wunderschönen guten Morgen an einem Sonntag!
Das Gürtelblech von Vace aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. ist wohl eines der interessantesten Zeugnisse...Einen wunderschönen guten Morgen an einem Sonntag!
Das Gürtelblech von Vace aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. ist wohl eines der interessantesten Zeugnisse der Hallstattkultur im heutigen Slowenien. Es stammt aus dem Grab eines mutmaßlichen Kriegers, der mit einem Helm und einem Schwert bestattet wurde.
Was sieht man? Es scheint sich um einen Kampf zu handeln, dessen Zeuge man hier wird: Der Reiter links wirft gerade einen Speer auf seinen Gegner, vermutlich den Reiter rechts. Allerdings ist sein Pferd gerade durch den gegnerischen Speer getroffen worden.
Dem Reiter links folgt - vermutlich weil er gesehen hat, was gerade passiert - ein Fußsoldat, der bereits mit erhobenem Beil los stürmt. Auch der Reiter rechts wird von einem Fußsoldaten gefolgt, der insgesamt besser gerüstet ist als sein Gegner links, so kann man neben seinem Schild auch Ansätze eines sog. Linothorax - eines aus Leinen gefertigten Kürass - erkennen.
Interessant ist die Figur ganz Rechts - ein Herr mit einem Hut mit weiter Krempe, ähnlich dem sog. Petasos, den man aus dem griechischen Raum kennt. Er wirkt in seiner komplett zivilen Montur fehl am Platz im Kampfgeschehen. Also, was macht er da? Ist er Zeuge des Ganzen? Vielleicht jemand, der vor den Angreifern links flieht im Schutz der Krieger, die sich den Angreifern in den Weg stellen?
Die Zeit, in der das Gürtelblech von Vace vermutlich hergestellt wurde um später beigegeben zu werden, war äußerst turbulent. Es stammt aus der "Certosa-Fibel-Phase" oder der "Negauer-Helm-Phase", den beiden Endphasen der Hallstattkultur in den Südostalpen, die letztlich von der Mokronog-Phase - der LaTéne-Kultur - abgelöst wurde. Militärische Konflikte scheinen Teil der Umwälzungen jener Zeit gewesen zu sein, worauf andere Gräber aus der Zeit Rückschlüsse ziehen lassen.
Ihr seht: Situlenkunst kann wirklich Geschichten erzählen. Welche Geschichte sie allerdings erzählen hängt heute allerdings vor allem vom Betrachter ab, da wir heute, nach gut 2500 Jahren, eigentlich nur Vermutungen anstellen können, was wirklich vor der langen Zeit geschah. Aber vermutlich macht genau das auch die Faszination um Situlenkunst wirklich aus?
Bildquelle: Peter Turk "Images of Life and Myth. Exhibition Catalogue on Situla Art in Slovenia", Fig. 58 www.academia.edu/2927008/Images_of_Life_and_Myth_E…
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Jagdszenen sind ein gar nicht mal so seltenes Motiv in der Situlenkunst, und tauchen öfters vor. Auch die Jagd mit Pfeil und Bogen wird öfters...Jagdszenen sind ein gar nicht mal so seltenes Motiv in der Situlenkunst, und tauchen öfters vor. Auch die Jagd mit Pfeil und Bogen wird öfters abgebildet.
Interessant sind diese Abbildungen : Die Eine stammt aus einer Schale die man in Grab 137 im Eislfeld bei Dürrnberg in Salzburg gefunden hat, die Andere aus Grab 3/10 vom Molnik in Slowenien. Beide Abbildungen stammen aus etwa der gleichen Zeit - dem 6. Jahrhundert v. Chr.
Zwei Aspekte sind für mich extrem interessant: Zum Einen die Bögen, die abgebildet werden, und zum Anderen aber, dass obwohl beide Abbildungen aus der Hallstattkultur stammen und in einer sehr ähnlichen Kunstsprache erstellt wurden, doch klar regionale Unterschiede erkennbar sind, so wirkt der Schütze vom Molnik durch seine Hose sehr "skythisch" geprägt.
Ein wirklich spannender Fund!
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Bildquellen:
Holger Wendling "Keine Schonzeit – Jagd und Wild am eisenzeitlichen Dürrnberg", Abb. 2
www.zobodat.at/pdf/ANNA_120A_0281-0304.pdf
Peter Turk "Images of Life and Myth. Exhibition Catalogue on Situla Art in Slovenia", Fig. 45 www.academia.edu/2927008/Images_of_Life_and_Myth_E…
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Lange habe ich überlegt, womit ich meine neue Erweiterung meines Instagram-Blog starten soll. Doch dann dachte ich mir, dass ich einfach einen...Lange habe ich überlegt, womit ich meine neue Erweiterung meines Instagram-Blog starten soll. Doch dann dachte ich mir, dass ich einfach einen kleinen Vorgeschmack gebe, was man hier erwarten darf, mit diesen kleinen Ausschnitt einer Szene auf der Situla von Certosa aus dem 6.-5. Jahrhundert v. Chr.
Es wird hier aber nicht nur super Fotos von hübscher Situlenkunst geben! Nein! Hier werde ich so RICHTIG in die Tiefe gehen, um die volle Dröhnung an Detailwissen für den/die Nerd/in rund um das Thema Hallstattzeit, Hallstattkultur und die frühe Eisenzeit zu geben! Aber: Auch jene, die noch zu Nerds werden wollen, sind natürlich herzlich Willkommen, auch mit Themenvorschlägen, wenn euch ein Aspekt besonders reizen sollte!
Also - auf nen spannenden Anfang!
Bildquelle: Kastelic, Joze "Situlenkunst - Meisterschöpfungen prähistorischer Bronzearbeit", Abb. 15
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